Ihre Ansprechpartner

Michael Zauft & Dr. Holger Rößling
Projektleitung
Tel: (0331) 971 64 868/ -862
kalkmoore(at)naturschutzfonds.de




Kaltwasserteiche (Mühlenfließ-Sägebach)

Landkreis: Dahme-Spreewald
Größe des FFH-Gebiets: ca. 165 ha
Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet „Dahme-Heideseen“, Naturschutzgebiet „Mühlenfließ-Sägebach“
Größe des FFH-Gebietes: 165 ha
Natura 2000: FFH-Gebiet, Code: DE 3847-302


Gebietsbeschreibung und aktuelle Situation

Schrägluftbild des Projektgebietes

Hydrogenetische Moortypen: Verlandungsmoor, Quellmoor
Ökologische Moortypen:
Reichmoor, Basen-Zwischenmoor, Kalk-Zwischenmoor

Die „Kaltwasserteiche“ sind ein kleines, noch immer aktives Sickerwasser-Quellmoor im Quellbereich des Sägebachs. Die Moorfläche wurde durch mehrere in den Sägebach mündende Gräben entwässert. Das große Gefälle der Fläche war der Grund dafür, dass trotz fehlender Grabenunterhaltung in den letzten Jahrzehnten die eher flachen Entwässerungsrinnen nicht verlandeten und noch immer eine dränende Wirkung auf das Moor ausübten. Nur auf einer kleinen Fläche haben sich Reste von Kalkreichen Niedermooren erhalten. Ansonsten dominierten Nährstoffzeiger wie Schilf, Brennnessel und Brombeere die Vegetation.

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Die Kaltwasserteiche legte man vor 1775 künstlich für die Forellenzucht an. Kaltes, sauerstoffreiches Grundwasser speiste die Teiche und ermöglichte die Fischzucht. Anfang des 20. Jahrhunderts ließ man das Wasser der Teiche ab. An den Teichrändern bildeten sich durch mineralreiches Sickerwasser kalkreiche Moore. Um die Moorflächen als Wildacker und Grünland nutzen zu können, wurden Entwässerungsgräben angelegt.

Nach der Wende verbrachten die Moorflächen aufgrund fehlender Nutzung. Gehölze breiteten sich aus. Durch den ehrenamtlichen Einsatz des NABU Dahmeland und dem jetzigen Flächeneigentümer, der Hatzfeldt-Wildenburgschen Forstverwaltung, blieben auf kleinen Flächen seltene Arten der kalkreichen Niedermoore erhalten.

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Maßnahmen

Unmittelbar nach der Maßnahme bot sich im Projektgebiet "Kaltwasserteiche" zunächst ein gewöhnungsbedürftiges Bild. Jedoch bereits nach der ersten Vegetationsperiode wird von den Bauarbeiten im Moor nichts mehr zu sehen sein.

Die Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung einer Moorfläche im FFH-Gebiet „Mühlenfließ-Sägebach“ - in den sogenannten Kaltwasserteichen – bei Neuendorf im Landkreis Dahme – Spreewald im Zuge des EU Life-Projekts "Kalkmoore Brandenburgs" sind nahezu abgeschlossen.

Das Hauptziel der Maßnahmen war die Wiederherstellung naturnaher Wasserverhältnisse. Dafür wurden von Mitte Oktober bis Anfang November 2011 insgesamt acht Gräben auf einer Länge von ca. 400 m verschlossen. Das Verfüllmaterial wurde in den trockeneren Randbereichen sowie in angrenzenden Flächen gewonnen. Bereits nach wenigen Tagen stand in Teilen der Fläche das Wasser über Flur. Durch die Entnahme von Erlen und Randgehölzen wurde die ursprüngliche Wiesenfläche um fast ein Viertel vergrößert.

Im nächsten Jahr soll die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Flächeneigentümer, der Hatzfeldt-Wildenburg´schen Verwaltung, weitergeführt werden. So ist geplant, den Wasserstand im Sägebach durch eine Sohlschwelle dauerhaft um einige Dezimeter anzuheben. Die Erlenstubben auf der Moorfläche sollen gefräst und die Fläche zweimal im Jahr gemäht werden, um die Entwicklung in Richtung nährstoffarmes, wachsendes Moor weiter zu unterstützen.

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Die Kaltwasserteiche ein Jahr später

Im September 2013 - ein knappes Jahr später - ist von den durchgeführten Maßnahmen kaum noch etwas sichtbar. Nur an manchen Stellen kann man noch erkennen, wo einmal die Gräben verliefen.

Kohlkratzdistel und Blutweiderich erobern gerade die Flächen, die vor den Maßnahmen von Brennnesseln, Brombeeren und Süßgräsern dominiert wurden. Die beiden Feuchtwiesenarten zeigen einen stabileren Wasserstand und schwach basische Verhältnisse an. Das Moor beginnt, sich zu erholen.


Einen kleinen Zeitreihenvergleich zeigen diese drei Fotos, die im Oktober 2011, im Mai 2012 und im Juli 2013 aufgenommen wurden.

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