Michael Zauft & Dr. Holger Rößling
Projektleitung
Tel: (0331) 971 64 868/ -862
kalkmoore(at)naturschutzfonds.de
Landkreis: Oberhavel
Größe des FFH-Gebiets: ca. 620 ha
Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet „Fürstenberger Wald- und Seengebiet“,
Naturpark Stechlin-Ruppiner Land
Natura 2000: FFH-Gebiet, Code: DE 2844-303
Hydrogenetische Moortypen: Durchströmungsmoor, Verlandungsmoor, Quellmoor
Ökologische Moortypen: Reichmoor, Basen-Zwischenmoor
Das im Osten des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land gelegene Gramzowtal beeindruckt durch seine Naturnähe. Das enge Tal ist eine Schmelzwasserrinne, die in die nährstoffarme Sanderlandschaft der Jungmoränenlandschaft eingebettet liegt. Großflächige Kiefernforste bedecken die Sanderflächen. Der Talboden wird von Seen, Seggenrieden, Schilf und Bruchwäldern bedeckt.
Die Gramzowseenrinne entwässert den östlichen Teil des Menzer Sanders zur Havel. Die Talrinne ist vollständig vermoort. Der Moorkörper setzt sich auf geneigten Flächen aus Durchströmungsmooren und bei geringer Geländeneigung aus Verlandungsmooren zusammen. Am Talrand treten auch vielfach Quellmoore auf.
Neben Schilfröhrichten z. T. auf Braunmoosschwingdecken existieren kleinräumig vor allem in der Talmitte noch Braunmoos-Großseggen-Riede die dem Lebensraumtyp Kalkreiche Niedermoore (LRT 7230) zugeordnet werden können. Die natürliche Ausprägung des Moores war die eines basenreichen bis evtl. kalkreichen Talmoores.
Das gute Wasserdargebot in dem Projektgebiet ist eine günstige Ausgangsbasis für verschiedene Wiedervernässungsmaßnahmen. Dazu sollen vor allem kleine Entwässerungsgräben auf den ehemaligen Wiesenflächen verschlossen werden. Mit dem Landesbetrieb Forst als Eigentümer der Flächen sollen in den nächsten Jahren verschiedene Möglichkeiten der Wiesennutzung erprobt werden.
Mitte August 2011 begann die erste Flachabtorfung im Gebiet Gramzowseen. Zudem wurden nach dem Mähen insgesamt 30 Entwässerungsgräben sichtbar, die nun nach und nach verfüllt werden, um das Wasser in den Moorflächen zu halten und die Wasserstände vor allem im Sommer zu stabilisieren.
Das Material zur Verfüllung der Gräben wird durch die Flachabtorfungen direkt von den umliegenden Flächen gewonnen. Die degradierte oberste Bodenschicht wird entnommen und in die Gräben verfüllt.
Der degradierte Torf wirkt hervorragend als Dichtungsmaterial und es entstehen gleichzeitig offene Flächen, auf denen sich Moose und andere kleinwüchsige Moorpflanzen wieder problemlos ausbreiten können.
Bis Mitte Oktober soll die Maßnahme abgeschlossen sein und nächstes Jahr wird die Vegetation die Flächen bereits zurückerobern.
Einen Eindruck von den im Frühjahr abgeschlossenen Maßnahmen zur Flachabtorfung vermitteln die folgenden Fotos: